Die kommunale Sportlandschaft verändert sich
Wohin entwickelt sich der Sport in Wedel? Wie ist der Zustand der Sportanlagen, welche Bedarfe gibt es, was soll gefördert werden? Verändertes Sportverhalten, Alterung der Bevölke-rung, Bedeutungsverlust der Vereine – die Gesellschaft verändert sich und verändert auch die kommunale Sportlandschaft. Mit diesen Themen beschäftigte sich am vergangenen Donnerstag die öffentliche Mitgliederversammlung der SPD Wedel.
SPD für Sportentwicklungsplan
Ortsvereinsvorsitzender Lothar Barop stellte einleitend ein interessantes Konzept vor, das auf einer Veranstaltung der Stadt Wedel präsentiert worden war; ein Konzept, das beispielsweise schon in Lübeck und Pinneberg Anwendung findet. Bei der „integrierten kommunalen Sportentwicklungsplanung“ geht es darum
- Sportinteressen und Bedarfe direkt vor Ort zu ermitteln und zu analysieren,
- eine Bestandsaufnahme der Sportanlagen und Sportangebote durchzuführen und eine Bewertung vorzunehmen und
- Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für eine zukunftsorientierte Sportentwicklung für die Stadt zu erarbeiten.
Ein wissenschaftliches Planungsverfahren soll sicherstellen, dass sowohl die Vereine und die Verwaltung als auch die Bürgerinnen und Bürger sowie die Schulen beteiligt werden. Die Planung soll eine solide Grundlage schaffen, um zukunftsfähige sportpolitische Entscheidungen treffen zu können.
Die SPD-Mitgliederversammlung war sich einig, dass Wedel einen solchen Sportentwicklungsplan gut brauchen kann. Zu sehr werde von Fall zu Fall diskutiert und werde dabei das Große und Ganze aus den Augen verloren.
Breitensport oder Spitzensport?
Was will Wedel fördern, den Breitensport oder den Leistungssport? Aus Sicht von Manfred Eichhorn schließen sich diese beiden Förderziele nicht gegenseitig aus. Ein Blick zurück in die Geschichte Wedels zeige, dass ein gut und breit geförderter Sport die beste Grundlage bilde, um auch im Spitzensport erfolgreich zu sein.
Mangelnde Aufsicht
Diskutiert wurden aber nicht nur die „großen“ sportpolitischen Fragen. Die SPD-Mitglieder äußerten sich empört über den konkreten Zustand einzelner Sportanlagen in Wedel. So zum Beispiel über die lange Zeit vernachlässigte Skateanlage, die peinlichen Zustände der Umkleide- und Sanitäranlagen in den Sportstätten hinter den Parkplätzen an der Schulauer Straße oder die schlechte und zeitlich nicht mit dem Sportbetrieb abgestimmte Beleuchtung dort. Zwar wurden hier kurzfristig Verbesserungen vorgenommen, ärgerlich nur, dass das offensichtlich nur passierte, weil die SPD die Situation öffentlich machte.
„Solche Missstände können und müssen sofort beseitigt werden“, verlangte Friedhelm Michalke. Dafür brauche man keine großen Planungen und Konzepte. Absolutes Unverständnis über die lange Zeit der Untätigkeit äußerte auch Helmut Plüschau. Hier stehe die Verwaltung in der Pflicht und sei klar ein Versagen der Aufsicht durch die Stadt festzustellen.
Neue Sporthalle
Ebenfalls diskutiert wurde der dringende Bedarf für eine neue Sporthalle in Wedel. Ob dafür der vorgeschlagene Neubau an der Steinberghalle eine Lösung darstellt, blieb offen. Lothar Barop merkte an, dass zur Zeit ja gerade geprüft werde, wie der Bedarf an Wohnraum und der Bedarf für Sportstätten in Einklang gebracht werden könne. Das Ergebnis der Prüfung sei abzuwarten.
Wie Manfred Eichhorn berichtete, sieht die Planung für Wedel Nord zwar den Bau einer neuen Sporthalle vor, jedoch sei die Halle nicht für den ersten Bauabschnitt geplant. Die Versammlung regte an, sich dafür einzusetzen, den Bau der Sporthalle in Wedel Nord vorzuziehen und somit relativ zeitnah eine Entspannung der Situation herbeizuführen.