Zwar zahlt das Land und nicht die Stadt, am Ende aber sind es doch die Steuerzahler, die für die Sanierung des Sperrwerks Wedeler Au aufkommen müssen. Und Wedel bestimmt mit über die Kosten, die zu begleichen sind. Als noch der Motorboot-Hafen hinterm Deich lag, forderte Wedel die maximal mögliche Durchfahrtshöhe. Das waren 6,50 Meter damals. Und je höher das Durchfahrtstor, desto teurer der Bau seinerzeit und die Sanierung heute.
Allerdings, diesen Hafen gibt es nicht mehr. Für die SPD stellt sich deshalb die Frage, ob die Durchfahrt überhaupt noch gebraucht wird. Davon geht die Stadtverwaltung offensichtlich aus. Denn in der Beschlussvorlage, die dem Rat der Stadt vorlegt werden sollte, plädiert die Verwaltung für eine Durchfahrt mit reduzierter Höhe.
Die SPD-Fraktion im Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss sieht hier noch Klärungsbedarf. Die SPD mahnt außerdem an, doch das übliche Verfahren einzuhalten: Erst die ordentliche Beratung im Fachausschuss und anhand von Unterlagen und dann die endgültige Entscheidung im Rat.
Auf der nächsten Sitzung des Ausschusses möchten die Vertreter der SPD folgende Fragen beantwortet wissen:
- Wurden bei der baulichen Bestandsaufnahme des Zustandes für die geplante Instandsetzung des Sperrwerkes die Stemmtore auf Ihren Zustand nicht untersucht?
- Wurde die Erneuerung der Stemmtore im Rahmen dieser Instandsetzung erwogen und aus Kostengründen nicht geplant?
- Wie hoch sind die Kosten für die Reparatur und Sanierung des Sperrwerks unter Einbeziehung der jetzt geplanten weiteren Baumaßnahme für die Stemmtore insgesamt?
- Wie hoch sind die Kosten für eine Hubhöhe des Sperrwerks bei einer Durchfahrtshöhe von 6,5m und 3,0 m und wie verändert eine Schließung des Sperrwerks die Kostensituation?
- Vor dem Hintergrund, dass ein Sportbootshafen an der Wedeler Au nicht betrieben werden darf, aber ausreichend Kapazität im Wedeler Yachthafen vorhanden ist und es den bisher nicht genutzten Wedel-Schulauer Hafen auch noch gibt, stellt sich die Frage, warum überhaupt in die Herrichtung des Sperrwerkes für die Durchfahrt von Booten investiert wird?
- Da das Theaterschiff Batavia an der Wedeler Au liegt, stellt sich die Frage, ob dieses möglicherweise über das Sperrwerk für Werftarbeiten eine Durchfahrt benötigt?
- Erfüllt das offene Sperrwerk, mit der Verbindung von Elbe zur Marsch über Ebbe und Flut, eine Bewässerungsfunktion für die Binnenelbe mit ihren die Wiesen durchziehenden Grabensystemen im Sinne des Naturschutzes?
- Falls Frage 5 und 7 negativ beantwortet würden, wäre dann nicht die komplette Schließung des Sperrwerks aus Kostengründen sinnvoll, wenn die der Wedeler Au zufließenden Abwässer über die vorhandenen Pumpenstationen in die Elbe gelangten, wie es auch z. B. am Haseldorfer Hafen realisiert wurde?
- Welche Lösung – offenes Sperrwerk oder Pumpenstation – wäre auch unter Betriebskostenbetrachtung die kostengünstigere Investition?
Mitglieder der SPD im Umwelt-, Bau- und Feuerwehrausschuss
- Gaby Ulm, Ratsfrau
- Lothar Kassemek, bürgerliches Mitglied
- Wolfgang Rüdiger, Ratsherr