Erhalt des Standortes des Naturkindergarten: wir brauchen jeden Kitaplatz

Aus der Presse mussten die betroffenen Familien und die Politik erfahren, dass die Zusammenarbeit mit der Insolvenzverwaltung in einem Streit endete.

Das Ziel den Standort langfristig zu sichern, wurde nach Auskunft der Insolvenzverwalterin von der Stadt Wedel abgelehnt. Stattdessen werden die Kinder auf die Kitas Lebenshilfe und Fröbel Wasserstrolche aufgeteilt. Wir brauchen jeden Kitaplatz und sollten den Standort nicht kampflos aufgeben.

Natürlich sind wir froh, dass für die betroffenen Familien eine alternative Lösung gefunden wurde, auch wenn diese die Information vorerst nur aus der Presse erfahren haben. (Wir wundern uns gleichzeitig, wie diese Plätze geschaffen werden können, nachdem schon mehrere Jahre die Warteliste über 100 Familien umfasst.)

Wir haben die Verwaltung um Stellungnahme gebeten, warum nicht in Anbetracht des akuten Kitaplatzmangels (aktuell stehen 300 Kinder auf der Warteliste) proaktiv neue Trägerkonzepte begleitet werden. Zumal im Hamburger Abendblatt zu lesen war, dass es bereits eine Einigung über den Kauf des Betriebsvermögens und eine Übereinkunft mit dem Vermieter der Räume erzielt worden sei.

Auch der Vorschlag die Kita im Rahmen einer Elterninitiative weiter laufen zu lassen, sollte positiv geprüft werden. Das Engagement der Eltern und der Einsatz der Erzieher, die für ihren Arbeitsplatz und ihre Kitakinder kämpfen, darf nicht ignoriert werden. Ein gutes Beispiel für die Eigeninitiative von Eltern und Erziehern ist die Schulkindbetreuung der Stadt Wedel, die ebenfalls als Elterninitiative gestartet ist.

Die SPD-Fraktion sieht die mögliche Entwicklung, dass der aktuelle Trägerverein, der nun in eine 2. Insolvenz gerutscht ist, jetzt zum 3. Mal in welcher Form auch immer überlebt, sehr kritisch. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass hier keine zuverlässige Kinderbetreuung gewährleistet ist.

Unsere Begründung: Seit dem 01.08.2013 besteht in Deutschland ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz oder die Betreuung durch eine Tagesmutter. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und Chancengleichheit durch frühkindliche Bildung werden durch die fehlende Bereitstellung von dringend benötigten Krippen- und Elementarplätzen stark vernachlässigt. Der Deckungsgrad hat sich in den letzten Jahren sogar verschlechtert. Selbst in Notsituationen kann die Stadt Wedel keinen Platz bereitstellen.