Eine fast vergessene starke Frau und ein sozialdemokratisches Vorbild
Helma Steinbach wurde am 1. Dezember 1847 in Hamburg geboren.
Sie war im Jahre 1899 eine Mitbegründerin der „Konsum-, Bau- und Sparvereins Produktion eGmbH“, einer Genossenschaft in Hamburg, und gehörte als einzige Frau bis zu ihrem Tode deren Aufsichtsrat an.
Politisch befreundet und verbunden mit Adolph von Elm, einem Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Gründer der gewerkschaftlich-genossenschaftlichen Versicherungs-Aktiengesellschaft Volksfürsorge. Somit hatte Helma Steinbach frühzeitig Kontakte zur Arbeiterbewegung.
Helma Steinbach lebte mit Adolph von Elm, der 1894 für den 6. schleswig-holsteinischen Wahlkreis (Elmshorn-Pinneberg) in den Deutschen Reichstag als Abgeordneter der SPD gewählt wurde und diesen bis 1907 inne hatte, in einer Lebenspartnerschaft.
In Wedel-Schulau organisierte Helma Steinbach um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert die Arbeitnehmerinnen der Schulauer Zuckerfabrik, die unter schlechtesten Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen ein menschenunwürdiges Arbeitsleben führten und erkämpfte mit ihnen bessere Arbeitsbedingungen und Löhne.
Im Rahmen der Reichtagswahlen am 16. Juni 1903 sprach die Sozialdemokratin Helma Steinbach zur Mai-Kundgebung im Hotel zum Roland vor etwa 50 Personen.
Helma Steinbach starb am 7. Juli 1918.
Während der Einweihung der Arbeitersiedlung ( heute: Galgenberg/Milichstr.) des Kraftwerkes Schulau, im Juni 1930, enthüllte der damalige Altonaer Oberbürgermeister Max Brauer (Altona gehörte noch nicht zu Hamburg) eine Gedenkplakette, entworfen von Prof. Henneberg, zu Ehren von Helma Steinbach, der Vorkämpferin für die Staatsbürgerrechte der Frauen in Deutschland.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde die Plakette von diesen entfernt und wahrscheinlich eingeschmolzen.
Am 20. Juni 1951 wurde die Gewerkschafterin und Sozialdemokratin ein zweites Mal in Wedel geehrt. Anwesend war u. a. Hamburgs 1. Bürgermeister und Sozialdemokrat Max Brauer. Der Bildhauer war ebenfalls identisch: Professor Henneberg schuf auch die 2. Gedenktafel für Helma Steinbach. Sie wurde erneut am ersten Haus der Milichstrasse 1 enthüllt..
Darauf steht:
FRAU HELMA STEINBACH
*1.XII.1847 + 7.VII.1918
EINER VORKÄMPFERIN FÜR SOZIALPOLITIK UND EIN FREIHEITLICHES DEUTSCHLAND ZUM EHRENDEN GEDÄCHTNIS